Dreieckiges Bänkli auf dem Schülberg
Weg geputzt und Bänkli montiert
Der STV Unteriberg und der Schülberg
Jeweils Ende Juli verbringt der STV Unteriberg ein Wochende auf der Alp Chäseren im Ybrig. Es wurde zur Tradition dass am Sonntag einige Turner einen Berg in der Umgebung zum Sonnenaufgang bestiegen. So auch im Jahre 2006 auf den Schülberg. Der Wildiheuerweg war kaum zu finden im hohen Gras. So wurde dem Vorstand vorgeschlagen diesen Weg jedes Jahr zu präparieren. Am 28. Juli 2007 wurde der Schülbergweg einer intensiven Sanierung durch Mitglieder des STV Unteriberg mit Zwergenbart und Zipfelmütze unterzogen und so wieder begehbar gemacht.
Projekt Bänkli
Nach zehn Jahren wurde am vergangenen Wochenende diese Arbeit zum elften male erledigt. Im vergangenen Jahr kam die Idee auf, etwas auf dem Schülberg aufzustellen. Die Erinnerungstafel mit dem verblichenen Foto zeigte an, dass es Zeit dafür ist. Da bereits ein kleines Kreuz auf dem Felsvorsprung steht, welches übrigens Fredy Trütsch da montiert hat, kam ein Gipfelkreuz nicht in Frage. Die unberührte Alpwiese ist am frühen Morgen jeweils feucht vom Tau, da wäre doch eine Sitzgelegenheit eine gute Sache. Das Projekt war geboren, die Kreativität und der Arbeitsgeist der Turner erwacht. Der Präsident Pirmin Trütsch zeichnete eine Idee von einem dreieckigen Bänklein. Erwin Lüönd zeichnete den Detailplan und erstellte den Eisenplan. Die Firma KIBAG Tehnische Dienste in Bäch verwendete dann Chromstahl und schweisste die Grundkonstruktion zusammen und lies die vier Teile bürsten. Erich Waldvogel transportierte diese Teile zu Franz Betschart (Betschart Intarsien), welcher mit Lärchenholz von der Zimmerei Fuchs AG aus Unteriberg die Sitz- und Rückenlehnen zuschnitt und montierte. Für das Gipfelbuch fertige Franz Trütsch (Gerüder Trütsch) aus Chromstahl eine Kiste an und integrierte diese im Bänkli.
Eine halbe Tonne Material für das Fundament
Nun musste noch ein gutes Fundament her. Die Abklärungen und Berechnungen übernahm Männerriegenleiter Philipp Trütsch. So schleppten am 15. Juli zwölf wackere Turner mehr als eine halbe Tonne Material wie Trockenbeton, Wasser, Armier Eisen, Schalungsbretter, Steinbohrer und natürlich auch Getränke auf den Schülberg. Es galt von der Schülberghütte aus 220 Höhenmeter zu überwinden. Ein paar Stunden später waren die drei Sockel betoniert. Ein paar Tage später machten sich wieder Turner auf um die Schalung zu entfernen und die Kanten zu schleifen. In der Schülberghütte wurde an diesem Abend das Licht spät in der Nacht gelöscht, da die Gäste gutes Sitzleder hatten.
Wie kommt das Bänkli auf den Schülberg?
Mit einem Flug der Heli Fuchs AG sollte am Freitag das gut 200 Kilogramm schwere Bänkli vom Ochsenboden auf den Schülberg geflogen werden. Petrus war nicht gleicher Meinung und lies den Nebel bis am späten Abend in den Bergen hängen. So wurde am Samstag, 29. Juli das Bänkli auf einen Anhänger verladen und zur Schülberghütte transportiert. René Schuler und Dominik Marty machten sich sofort daran das Gras auf dem Weg zum Gipfel zu mähen. Älpler Benno Trütsch übernahm die Zerlegung des Bänkli in zehn Teile. Neben der Präparierung des Weges wurde auch der Transport der Bänkliteile auf den Gipfel übernommen. Nachdem der erste Durst gelöscht war und das Bänkli auf dem Gipfel thronte wurde mit einem Glas Wein auf die vollbrachte Arbeit angestossen. Je nach Sitzplatz richtet sich der Blick der Bergänger ins Hoch-Ybrig, auf den Sihlsee oder ins Sihltal mit der Silberen in der Ferne. Nach dem Abstieg gab es in der Schülberghütte von Priska und Benno Trütsch einen Älplerzvieri und zum Abschluss ein hausgemachtes Glace von Rolf Dettling.
Übernachten in der Lehütte mit Ausflug auf die Totenplangg
Wie in den letzten Jahren üblich, wurde die Nacht in der Lehhütte bei Werner Holdener verbracht. Bei dem angenehmen Abend machte die Gruppe noch einen Abstecher auf die Totenplangg um das Feuerwerk in Willerzell anzuschauen. Leider konnte nur noch das Schlussbouquet bestaunt werden. Am Sonntag besucht man traditionsgemäss den Alpgottesdienst in der Chäseren Kapelle. Im Anschluss an den Gottesdienst erklommen etwa 25 Personen den Schülberg und Pater Lorenz weihte das Bänkli auf dem Schülberg feierlich ein. Den ersten Eintrag über die Geschichte mit dem Bänkli schrieb Rolf mit gotischer Schrift ins Gipfelbuch. Die ersten Zeilen sind geschrieben, es folgen hoffentlich viele weitere. Bei herrlich sonnigem Wetter wurde die Aussicht genossen.
Feier und Dank
Zur Feier des gelungenen Projektes wurden alle beteiligten vom Turnverein Unteriberg zum Mittagessen in der Schülberghütte eingeladen. Philipp Trütsch bedankte sich zum Abschluss bei allen Helfern, Sponsoren und der Älplerfamilie. Der Schülberg mit 1929 Meter über Meer ist ein Geheimtipp für Wanderer welche nicht hoch hinaus wollen, aber trotzdem ein herrliches Panorama geniessen und die unberührte Alpwiese bestaunen.